Früher war kein einziges Haus versichert. War es abgebrannt, standen die Leute vor dem Nichts. Sie waren ruiniert und auf das Wohlwollen und die Unterstützung von ihren Nachbarn, ihren Freunden, der Kirche und der Gemeinde angewiesen. Viele verarmten und landeten im Elend.
Der Gemeindepräsident oder der Pfarrer konnte den Geschädigten einen Brandbrief ausstellen. Darin stand, dass der Betroffene sein Hab und Gut bei einem Brand verloren hat und man ihn doch bitte mildtätig unterstützen soll. Brandgeschädigte mussten also betteln gehen. Darum auch die Bezeichnung «Brandbettel» für diese zum Glück nicht mehr existierende Form der Schadenbewältigung.