Vieles fängt klein an. Auch ein Brand. Jeder Hausbrand, der kilometerweit leuchtet und den du schon von Weitem sehen kannst, war am Anfang ein Flämmchen, ganz fein und unscheinbar. Hätte man die kleine Flamme rechtzeitig entdeckt, wäre der grosse Brand ganz einfach zu verhindern gewesen. Wenn alle Voraussetzungen des Feuerdreiecks aber erfüllt sind, breitet sich ein Feuer schnell aus. Die Feuerwehrleute sagen, dass sich ein Feuer jede Minute verdoppelt. Das heisst: Ein unkontrolliertes Feuer ist nach zehn Minuten tausendmal so gross wie beim Ausbruch. Die brennende Kerze, die so hübsch leuchtet, aber zu nahe und unbeaufsichtigt am Vorhang flackert, kann schuld an einem fürchterlichen Hausbrand sein. Darum aufgepasst: Brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. Und überhaupt alles, was brennen kann, nicht in die Nähe eines Zündmittels stellen. Auch dein Büsi oder euer Hund kann einen Brand auslösen. Dann nämlich, wenn sie zu nahe an einer brennenden Kerze vorbeilaufen oder sogar mit dieser spielen wollen.
Flamme
Man sagt, dass die Flammen züngeln. Ein komisches Wort, oder? Trifft aber genau zu. Sieh dir mal eine Flamme an. Vielleicht die Flamme einer Kerze. Wenn kein Luftzug weht, bewegt sie sich kaum. Zieht es etwas, bewegt sie sich heftiger. Sie züngelt, genauso wie die Zunge einer Schlange. Die Flamme ist das sichtbare Zeichen einer Verbrennung. Im Kern einer Kerzenflamme ist es heiss: bis zu 400 Grad Celsius. Du weisst: Wasser kocht schon unter 100 Grad. Den grössten Teil einer Flamme nennt man Glühzone und den Rand, wo es mit 1100 Grad am heissesten ist, das ist der Flammensaum.
Helligkeit der Flamme
Bevor wir Menschen das Feuer kontrolliert nutzen konnten, kam das Licht nur von der Sonne. Ging sie unter, wurde es dunkel und man konnte nichts mehr arbeiten. Aber auch mit den kontrollierten Feuern war es bei Nacht in den Höhlen der Steinzeitmenschen nicht so hell wie bei dir zu Hause, wenn du an einem Winterabend im Schein einer Lampe die Hausaufgaben machst oder im Bett noch eine spannende Geschichte liest. Nicht jede Flamme, jedes Licht ist nämlich gleich hell. Die Helligkeit einer Flamme hängt von den festen Glutteilchen ab, die bei der Verbrennung gespalten werden und in Verbindung mit dem dabei erzeugten Heissgas leuchten. Wie hell eine Flamme ist, hängt auch davon ab, was man verbrennt. Je heller eine Flamme leuchtet, umso heisser ist sie auch.
Brennstoff
Alle Materialien, die brennen können, sind brennbare Stoffe. Oder kurz: Brennstoffe. Aber es gibt Unterschiede. Zum Beispiel gibt es leicht brennbare Stoffe wie Benzin, Diesel, Gas, Leim und Lösungsmittel. Brennstoffe können also auch flüssig sein. Sehr oft haben leicht brennbare Stoffe auf ihrer Verpackung eine kleine Flamme. Sie soll uns warnen, damit wir vorsichtig sind. Holz und dicker Karton zum Beispiel brauchen mehr Hitze, bis sie sich entzünden. Sie sind nicht so leicht brennbar. Es gibt Substanzen, die verbrennen wir gezielt, um ihre Energie in Form von Wärme und Licht zu nutzen. Denke an Öl für die Heizung oder an Gas für das Licht. Ein Motor verbrennt Benzin und gewinnt daraus seine Energie. Manchmal verbrennen wir Holz, ohne dabei die Licht- oder die Wärmeenergie, die dabei entsteht, direkt zu nutzen. In einem Cheminée zum Beispiel. Wir sitzen davor und schauen in die lodernden Flammen und hören zu, wie das Feuer knistert. Wir sagen dann, dass es uns guttut und unsere Seele wärmt.
Sauerstofftäger
Ein Feuer braucht Sauerstoff. Genauso wie wir Menschen auch. Die Luft besteht aus 21 Prozent Sauerstoff und aus 78 Prozent Stickstoff. Bleibt noch ein Prozent für andere Gase. Die Luft um uns herum ist der Sauerstoffträger. Beim Prozess des Verbrennens verbindet das Feuer den Sauerstoff mit dem Brennstoff. Dabei bezieht es den Sauerstoff, wie wir Menschen auch, aus der Umgebungsluft.
Verbrennung
Wenn ein Feuer brennt, so ist dies eine Erscheinung. Du siehst die Flammen. Fachleute sprechen von einer chemischen Reaktion, hervorgerufen durch die Oxidation von Kohlenstoffatomen. Kohlenstoff findet sich in den meisten Brennstoffen. So auch in Holz, Kohle und Erdöl. Verbindet sich Luftsauerstoff mit dem Wasserstoff, so entsteht Dampf, Wasserdampf. Verbindet sich der Luftsauerstoff aber mit dem Kohlenstoff, so entsteht Kohlendioxid, das CO2, welches zur Klimaerwärmung beiträgt. Vorsicht: Es können beim Verbrennen auch giftige Gase und Dämpfe in die Luft entweichen. Wenn man Kunststoffe verbrennt zum Beispiel. Oder Abfälle aus den Fabriken.
Entzündungs- oder Feuertemperatur
Der Verbrennungsprozess ist wie ein Motor: Er muss gestartet werden. Dafür braucht es eine Zündung. Und diese muss heiss genug sein, um den Brennstoff zu entzünden. Die Fachleute nennen das die Entzündungs- oder Feuertemperatur. Brennt das Feuer, erzeugt es andauernd Wärme, die den Verbrennungsprozess – sofern genügend Sauerstoff vorhanden ist – aufrechterhält.